FAQ

Imagekampagne zur Steigerung der Anzahl Ausbildungsabschlüsse auf Tertiärstufe und zur Förderung der Karrieren in der Langzeitpflege.

Die Kampagne folgt einem Bundesratsbeschluss von 2016, der aus dem Nationalen Versorgungsbericht für die Gesundheitsberufe (GDK und Oda) entstanden ist. Aufgrund der demografischen Entwicklung werden bis ins Jahr 2030 laut den Prognosen des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) 244'000 Fachpersonen im Bereich Pflege benötigt werden. Am stärksten wird die Zunahme mit 28'000 Fachpersonen in den Pflegeheimen (+44%) und mit 19'000 zusätzlichen Fachpersonen bei den Spitex-Organisationen (+57%) ausfallen. Insbesondere auf der Tertiärstufe ist der Bedarf gross. Die Kampagne schafft also kein Bedürfnis, sie ist vielmehr eine Antwort auf einen grossen Bedarf.

  • Gemäss nationalem Versorgungsbericht für die Gesundheitsberufe 2016 werden aktuell pro Jahr nur 43 Prozent der benötigten Diplom-Abschlüsse (Tertiärstufe) im Pflegebereich erreicht.
  • 90 Prozent der Pflegeheime und zahlreiche Spitex-Organisationen beschreiben die Rekrutie-rungssituation als zunehmend schwierig (Schlussbericht Swiss Nursing Homes human Resources Project SHURP 2013).
  • Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und OdASanté gehen davon aus, dass der Bedarf an tertiär ausgebildetem Personal bis 2025 bei rund 17'000 zusätzlichen Fachkräften liegt. Davon benötigen Pflegeheime und Spitex rund 10'000.

Langzeitpflege ist der wichtigste Job der Schweiz, weil unsere Gesellschaft dafür besorgt sein muss, dass z.B. auch Menschen mit Demenz eine gute Lebensqualität haben und ihre Würde stets gewährleistet ist. Dazu braucht es viel Wissen zu den verschiedenen Fachgebieten und deshalb genügend Personal mit einem tertiären Abschluss. Es wird auch in Zukunft ein wichtiger Job sein, weil es immer mehr alte, eventuell mehr pflegebedürftige, sicher aber immer mehr Menschen mit Demenz geben wird. Alle diese Menschen verdienen eine gute Betreuung und Pflege.

Die Branchenorganisationen CURAVIVA Schweiz, Spitex Schweiz und OdASanté lancieren, basierend auf dem Bundesratsbeschluss von 2016 und unterstützt vom SBFI, eine nationale Kampagne für die Langzeitpflege. Hauptziel der Kampagne ist es, die Zahl der Abschlüsse auf Tertiärstufe im Pflegebereich zu erhöhen, indem sie die Attraktivität der Karrieren in der Langzeitpflege aufzeigt. Damit wollen die Branchenorganisationen einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Fachkräftemangel leisten.

Das SBFI unterstützt die heutige Kampagne finanziell. Die Strategie des Bundes umfasst drei Schwerpunkte: die Förderung der Berufsverweildauer, mehr Personal durch Förderung des Wiedereinstiegs gewinnen und die Imagekampagne. «Der wichtigste Job der Schweiz» leistet als Massnahme ihren Teil zur Deckung des Fachkräftebedarfs. Sie soll vor allem Lernende und Berufsfachleute im Bereich Gesundheit/Soziales für eine Ausbildung in der Langzeitpflege motivieren, über Karrieremöglichkeiten informieren und allfällige Vorurteile abbauen. Parallel laufen parlamentarische Diskussionen, die allerdings nicht Teil der Kampagne sind.

Die Hauptgründe liegen in der demographischen Entwicklung – ebenfalls wird ein beachtlicher Teil des heutigen Pflegepersonals in den nächsten Jahren selbst pensioniert. Pflege basiert auf Zwischenmenschlichkeit und ist auch immer eine Beziehungssache: technische Mittel können die physische Arbeit erleichtern, aber nicht ersetzen. Psychisches Investment kennt die technologische Entwicklung noch nicht, somit ersetzt ein Roboter die Fürsorge nicht. Damit diese Fürsorge und die qualitative gute Pflege gewährleistet bleiben können, braucht es genügend Fachkräfte.

Im Bereich «Lebensgeschichten» findest du Beispiele davon, was die modernen Pflegeberufe im Leben von Menschen bewirken können.

Die Kampagne will das Bild der Langzeitpflege verändern: weg von «das könnte ich nicht» zu «ja, da will ich Teil sein davon». Die angesprochenen Personen sollen Menschen zu einem würdigen Leben verhelfen wollen und eine hohe intrinsische Motivation aufweisen – wie z.B. das Bedürfnis, ein Teil der Geschichten der Klientinnen und Klienten zu sein. Darunter fallen auch das Mitgestalten und Miterleben des Berufsfeldes.

Gemäss der wissenschaftlichen Studie SHURP der Uni Basel sind 88 Prozent des Pflege- und Betreuungspersonal eher zufrieden mit ihrer Arbeitssituation. Die nicht repräsentativen Studienergebnisse der UNIA überraschen deshalb etwas, sollten jedoch trotzdem ernst genommen werden. Die zweite Studie SHURP, die dieses Jahr veröffentlicht werden soll, wird konkrete Zahlen liefern. Die Kampagne ist entsprechend keine Antwort auf die UNIA-Umfrage, greift jedoch gewisse Anliegen von ihr auf: Das Pflegefachpersonal soll mehr Anerkennung erhalten, das Potential für attraktive Arbeitsbedingungen im Teilzeitpensum z.B. soll gefördert werden, ebenso die hohe Eigenverantwortlichkeit, Möglichkeiten für Quereinsteigende, Arbeit mit Menschen etc.

Dank erhöhtem Wissen, grösserer Kompetenzen und spezialisierten Fähigkeiten gibt es auch mehr Möglichkeiten zum Mitreden, Mitentscheiden und Verantwortung zu übernehmen. Dies wiederum fördert die Arbeitszufriedenheit. Die Mitarbeitenden sind Teil des Prozesses und identifizieren sich mit ihrer Arbeit. Wie in allen Berufen ermöglichen Weiterbildungen auf Tertiärstufe auch Karriereschritte.

Im Bereich «Gute Gründe» findest du weitere Argumente, weshalb sich eine Karriere in der Langzeitpflege lohnt.

Im Bereich «Bildungswege» sind die Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten beschrieben. Die Entwicklungsoptionen sind über sämtliche Hierarchiestufen hinweg vielfältig. Darunter fallen auch klinische Expertenfunktionen.

Im Bereich «Bildungswege» findest du die Anforderungen und Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung.

Die drei Bildungswege zur Tertiärstufe unterscheiden sich leicht.

Mehrere Fachhochschulen bieten eine Bachelorausbildung Pflegefachfrau/-mann FH Bachelor of Science BSc berufsbegleitend an (4 statt 3 Jahre). Für bereits dipl. Fachpersonen dauert das Studium an der Fachhochschule in der Deutschschweiz berufsbegleitend noch 1,5 - 2,5 Jahre. Die Ausbildung zur/zum diplomierten Pflegefachfrau/-mann HF an einer höheren Fachschule kann berufsbegleitend gemacht werden.

Der Weg über die Berufsprüfung ist an sich berufsbegleitend. In der Langzeitpflege gibt es die eidgenössischen Fachausweise (BP) Fachfrau in psychiatrischer Pflege und Betreuung und Fachfrau/-mann Langzeitpflege und -betreuung.

Alle Informationen zur Ausbildung auf Tertiärstufe findest du im Abschnitt «Einsteigen» im Bereich «Bildungswege».

Die Ausbildung ist in der Romandie vorwiegend über die Fachhochschule möglich. Nur Saint-Imier im Berner Jura bietet eine Ausbildung an der höheren Fachschule an. In der Deutschschweiz gibt es mehrere Optionen.

Ausbildung höhere Fachschule

Über diesen Link findest du sämtliche Ausbildungsanbieter.

Studium an einer Fachhochschule

Über diesen Link findest du sämtliche Ausbildungsanbieter.

Eidgenössische Prüfungen

Fachfrau/-mann Langzeitpflege und -betreuung mit eidg. Fachausweis
Über diesen Link findest du sämtliche Informationen.

Fachfrau/-mann in psychiatrischer Pflege und Betreuung mit eidg. Fachausweis
Über diesen Link findest du sämtliche Informationen.

Das Schweizerische Rote Kreuz ist zuständig für die Anerkennung von ausländischen Diplomen. Mehr Informationen

Die Entwicklung der Pflege geht weiter. Dank intensiver Forschung und langjähriger Erfahrung gibt es neue Ansätze – insbesondere in der Langzeitpflege. Die hohe Professionalisierung im Berufsfeld der Pflege und das evidenzbasierte Wissen fördern das zusätzlich. Entwicklungen wie Qualitätssicherung, Digitalisierung und Robotik sind auch Bestandteil der Langzeitpflege, was längerfristig neue Berufsfelder schafft und neue Anreize bietet. Bereits heute gibt es jedoch unterschiedliche und spannende Karrieren in der Langzeitpflege.

Führen/Beraten

Als tagesverantwortliche Person sorgst du dafür, dass Pflegepersonen mit unterschiedlicher Ausbildung ihren Kompetenzen gemäss eingesetzt werden. Du unterstützt sie in ihrer Aufgabenerfüllung und überwachst das qualitative und quantitative Arbeitsergebnis.
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Spezialisieren

Du entwickelst dich weiter und bereicherst deine pflegerische Laufbahn mit einer Fachvertiefung. In regelmässigen Weiterbildungen lernst du komplexe Krankheitsbilder besser einzuschätzen und kennst die neusten Behandlungsmethoden in der Langzeitpflege.
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Ausbilden

Als Profi im Gebiet der Langzeitpflege gibst du dein pflegerisches Fachwissen weiter. Nebst deinem Know-how brauchst du als Ausbildende oder Ausbildender auch die Kompetenz, dein Wissen effektiv und professionell vermitteln zu können. Doch auch das Lehren kann man lernen.
Weitere Informationen

Es braucht sämtliche Mitarbeitende in der Langzeitpflege, um die Versorgung zu gewährleisten. Pflegefachleute mit einem tertiären Abschluss haben zusätzliche Funktionen und übernehmen mehr Verantwortung. Zum Beispiel können sie sich auf bestimmte Krankheiten spezialisieren oder sie werden bei besonders herausfordernden Situationen hinzugezogen, wenn sich Krankheiten überlagern. Sie entwickeln Pflegekonzepte weiter und sind für die Qualitätssicherung zuständig.

Im Bereich «Berufsgeschichten» findest du verschiedene Beispiele von Pflegefachfrauen und -männern in der Langzeitpflege.

Die Situation ist unterschiedlich: Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in der Langzeitpflege fördern generell Teilzeitarbeitsmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten. Für die tägliche Arbeit bedeutet ein Abschluss auf Tertiärstufe mehr Verantwortung, mehr Lohn, etc.

Im Bereich «Berufsgeschichten» findest du verschiedene Beispiele von Pflegefachfrauen und -männern in der Langzeitpflege.


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